Familienaufstellung

Die Familienaufstellung ist eine Methode aus der Familientherapie oder Systemischen Therapie, in der die Beziehungen zwischen einzelnen Mitgliedern der Familie aufgestellt und visualisiert werden. Hierbei werden einzelne Personen stellvertretend für Familienmitglieder im Raum positioniert (aufgestellt) und mit einander in Beziehung gesetzt.

Generell kann eine Familienaufstellung eine neue Sichtweise der eigenen Familiengeschichte ermöglichen und zu einer Neubewertung problematischer Verhaltens- und Beziehungsmuster führen.

Gegenüber anderen Therapiemethoden hat eine Familienaufstellung den Vorteil, dass hier Beziehungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern bildlich dargestellt werden und dabei das Familiensystem im Ganzen sichtbar gemacht wird.

Häufig wird dem Klienten durch eine Familienaufstellung auch bewusst, wie stark ihr Leben durch ihre Familie und durch unbewusste Verpflichtungen oder Schuldgefühle gegenüber anderen Familienmitgliedern beeinflusst ist.

Auch die Bearbeitung der aufgestellten Szene ist häufig mit intensiven Gefühlen verbunden- z.B., wenn die Positionen der Familienmitglieder verändert werden oder wenn der Klient den Stellvertretern gegenüber Dinge sagt, die er zum Beispiel dem Vater oder der Mutter schon lange mitteilen wollte.

Es wird vermutet, dass durch diese starken Eindrücke und Gefühle intensivere und dauerhaftere Veränderungen ausgelöst werden können als bei anderen Therapieformen.

Aufstellung in der Einzelarbeit:

Auch in der Einzeltherapie kann die Methode der Aufstellung angewandt werden. Anstelle von Personen werden Symbole wie Figürchen oder Kissen als Stellvertreter der Familienmitglieder aufgestellt. Eine weitere Möglichkeit ist, die räumlichen Positionen der Familienmitglieder mit Hilfe von „Bodenankern“ darzustellen, bei denen der Patient Stühle oder Papierblätter im Raum positioniert. In diesem Fall kann er in die Rollen der einzelnen Familienmitgliedern schlüpfen, indem er sich an die verschiedenen Positionen stellt und formuliert was er jeweils dort empfindet.

Bei der Bearbeitung der Problematik verweilt der Patient in den unterschiedlichen Rollen und es folgt ein Zwiegespräch, wodurch das Problem ausgesprochen und evtl. sogar aufgearbeitet werden kann.

 

Anwendungsgebiete:

  • Minderwertigkeitsgefühle, Gefühle des Abgelehnt seins, ständige Selbstzweifel
  • Fehlende Abgrenzungsfähigkeit, Bindungsstörung, Angst vor Autoritätspersonen, belastende Familienverhältnisse
  • Traumatische Erlebnisse (Adoption, Missbrauch, Totgeburt, Abtreibung, Kriegserlebnisse)
  • Bulimie, Magersucht, Ohnmacht, Sprechstörungen
  • Eifersucht, Aggressionen, Hyperaktivität
Kontakt

Monika Hagemeister

Lietheweg 22
32760 Detmold

Tel.: 05231 3081348
Email: hp-m.hagemeister(@)gmx.de

Schreiben Sie mir!